QFD – Quality Function Deployment
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QFD Definition
QFD – Quality Function Deployment ist eine umfassende Planungs- und Kommunikationsmethode, mit deren Hilfe alle Ressourcen des Unternehmens koordiniert und zusammengeführt werden, um die Produkte oder Dienstleistungen kundenorientiert zu entwickeln, herzustellen und zu vermarkten.
„Wenn Du nicht zuhörst, verkaufst Du auch nichts.„
Caroline Marland
(Geschäftsführerin der Guardian Group)
Die Methode wurde in Japan entwickelt um eine zielgerichtete und dabei effiziente Produktentwicklung sicherzustellen, deren Ergebnis am Markt auch nachgefragt wird. Nachfolgend die japanische Definition mit der Übersetzung:
Quality
Function
Deployment



Qualität
Merkmale
Attribute
Gütekennung
Funktion
Mechanisierung
Tätigkeit
Verteilung
Diffusion
Entwicklung
Evolution
QFD – Quality Function Deployment oder auch House of Quality (HoQ) genannt, ist die Planung und Entwicklung der Qualitätsfunktionen also der Eigenschaften die zu einer bestimmten Kundenerwartung oder -wahrnehmung führen. Einfacher gesagt: Damit wird versucht die für den Kunden und für seine Zufriedenheit ausschlaggebenden Kriterien in technische Merkmale oder Funktionen zu übersetzen.
QFD-Methode Entwicklung
1966 Quality Function Deployment wurde von Prof. Yoji Akao in Japan entwickelt
1969 Konzeptüberlegungen bei Matsushita (Panasonic Corporation)
1972 QFD Durchbruch gelingt bei Mitsubishi Heavy Industries
1974 Weiterentwicklung sowie Anwendung bei Toyota
1978 Akaos Buch erscheint
1985 Verbreitung des Konzepts in den USA durch ASI und Ford
1987 erster Gebrauch in Deutschland
Heutzutage ist die QFD-Methode fester Bestandteil von Lean Management und Six Sigma Strategien um die Produktentwicklung effizienter und zielführender zu gestalten.
Die hohen Kosten des Kundenverlustes
Ein paar Fakten aus der Marktforschung die jede für sich selber schon einen guten Grund darstellen, frühzeitig, bereits in der Planungsphase von Produkten umfassende Ressourcen zu investieren:
QFD Grundlagen und Ziele
Quality Function Deployment hat das Ziel aus Wünschen von Kunden, durch die strukturierte Ermittlung der Kundenansprüche an das Produkt, gewinnbringende Produkte und Dienstleistungen zu entwickeln, um somit Misserfolge und Verluste auszuschließen. Die Methode wird in einer frühen Phase der Produktentwicklung angewendet und kontinuierlich weiterentwickelt um ein robustes Design sicherzustellen. Darüber hinaus reduziert es Entwicklungsschleifen die durch Designfehler entstehen.
ERFOLG FÜR KUNDEN – Kundengewinnung und Kundenzufriedenheit
ERFOLG FÜR MITARBEITER – Stärken aller Mitarbeiter werden zur Zielerreichung genutzt
ERFOLG FÜR UNTERNEHMER – Gewinn erwirtschaften
Der QFD Prozess kann für
– Produktverbesserungen,
– Produktneuentwicklungen,
– Dienstleistungen und auch
– Geschäftsprozesse
angewendet werden
Unbedingte Voraussetzung dafür ist die Unterstützung der Methode durch das Management und die korrekte Anwendung des Quality Function Deployment. Die falsche Anwendung vergeudet nur Zeit und Ressourcen.
Quality Function Deployment Vorgehensweise
Schritt 1
Schritt 2
Eindeutige Konzipierung der Produktanforderungen (Was wird gefordert?)
Kundenanforderungen werden lösungsneutral und nutzenorientiert formuliert
Gewichtung der Anforderungen durch paarweisen Vergleich
Schritt 3
Schritt 4
Einschätzung der Anforderungen aus Wettbewerbssicht (optional)
Erfassung der technischen Produktmerkmale sowie der technischen Funktionen (Wie wird es erfüllt)

Schritt 5
Schritt 6
Bestimmung der Optimierungsrichtung für jedes technische Merkmal
Richtungen: minimieren, Zielwert erreichen, maximieren
Betrachtung der Beziehung zwischen Kundenanforderungen und den technischen Merkmalen
Schritt 7
Schritt 8
Dach der technischen Produktmerkmale
Wiedergabe von Korrelationen
Bewertung der technischen Realisierbarkeit anhand einer Skala
1= einfach 5= sehr schwierig

Schritt 9
Schritt 10
Zuordnung eines quantifizierbaren Zielwertes für jedes technische Merkmal;
dient dem späteren Messen des Zielerreichungsgrades
Bewertung der technischen Merkmale wie im Schritt 3 (Optional),
hier jedoch aus Sicht der Entwickler
Schritt 11
Analyse der technischen Bedeutung der einzelnen Produktmerkmale durch Summenmultiplikation aller Spalten in Form einer Kennzahl; Rangfolge

Quality Function Deployment Phasen
Das House of Quality wird im Team angewendet. Dieses wird abteilungsübergreifend, bzw. interdisziplinär zusammengesetzt. In jedem Fall bietet es sich an einen Moderator zu bestimmen der die Methode sicher beherrscht.
Die Durchführung erfolgt in 4 Phasen. In jeder Phase wird das „WAS?“ (Input, z.B. Kundenanforderungen) dem „WIE?“ (Output – Ergebnis für die nächste Phase) gegenüber gestellt:
- Phase: Qualitätsplan Produkt (Kundenanforderungen in Produktmerkmale übersetzen)
- Phase: Qualitätsplan Konstruktion/Teile (Produktmerkmale in Qualitätsmerkmale übersetzen)
- Phase: Qualitätsplan Prozess (Qualitätsmerkmale in Prozessmerkmale übersetzen)
- Phase: Qualitätsplan Produktion (Prozessmerkmale in Arbeits- und Prüfanweisungen übersetzen)

Pro und Contra
Vorteile
Nachteile
Checkliste
- Wer sind unsere Kunden?
- Was erwarten unsere Kunden von uns?
- Woran messen uns unsere Kunden?
- Erfüllen wir die Erwartungen?
- Was ist unser Produkt/Dienstleistung, mit der wir die Erwartungen erfüllen?
- Mit welchen Prozessen erfüllen wir die Erwartungen?
- Welche korrigierenden Maßnahmen sind notwendig, um Verbesserungen zu erreichen? -> Verbesserungen ohne Prozessänderungen sind nicht langfristig!
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