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CSR

CSR – Customer specific requirements

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CSR ist die Abkürzung für Customer specific requirements (dt.: kundenspezifische Forderungen). Dieser Begriff wird in der Automobilindustrie verwendet und bezeichnet die Zusatzanforderungen von Automobilherstellern und -zulieferern an die Qualitätsmanagementsysteme der Lieferanten, wie zum Beispiel die expliziten Anforderungen an die Qualifikation interner Auditoren oder der Handhabung der Automotive Core Tools. Einer der bekanntesten Standards ist die Formel Q. Die Umsetzung in den Managementsystemen wird im Rahmen von Zertifizierungsaudits regelmäßig überprüft.

Der Verband der deutschen Automobilindustrie (VDA) hat diesem Thema sogar einen eigenen Band gewidmet: “Kundenspezifische Anforderungen – Erstellung kundenspezifischer QM-Systemanforderungen auf Basis der IATF 16949”. Darin wird zum Einen der Begriff spezifiziert und umrissen, zum Anderen werden typische Zusatzanforderungen den IATF Abschnitten zugeordnet. Lesen Sie mehr zur Zuordnung >>

CSR - Customer specific requirements

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Customer Specific Requirements Definition

Was sind kundenspezifische Anforderungen?

Die Definition lautet: Kundenspezifische Forderungen (Customer Specific Requirements) können von Unternehmen in der gesamten Lieferkette der Automobilindustrie erstellt werden. Diese ergänzen die Anforderungen der DIN EN ISO 9001 und der IATF 16949 an ein QM-System ihrer Lieferanten.
Quelle: VDA Standard – kundenspezifische Anforderungen

Weitere Kundenforderungen die in Lastenheften, Zeichnungen, Werksnormen, QSV’s und so weiter enthalten sind, kommen hinzu.

Customer specific requirements

Customer Specific Requirements Erstellung

Der VDA Band kundenspezifische Forderungen definiert einen Ablauf zur Erstellung und Freigabe von CSR’s. In dem daraus resultierenden Dokument sollen mindestens folgende Informationen enthalten sein:

  • Wie und wo wird es bereit gestellt?
  • Wer ist für den Inhalt verantwortlich?
  • Dokumentenlenkung wie Revision, Ausgabedatum, etc.
  • Darstellung der Änderungshistorie
  • Die Sprache die rechtsverbindlich ist, falls das Dokument in mehreren Sprachen bereitgestellt wird.

Die formulierten Zusatzanforderungen müssen den Kapiteln der IATF 16949 zugeordnet werden. Die Zusatzanforderung soll vollumfänglich in dem CSR-Dokument enthalten sein und nicht durch weitere Verweise ergänzt werden.
Kettenreferenzierungen sollen vermieden werden!

Produkt- und Verfahrensbezogene Anforderungen, sowie kaufmännische und nicht QM-System relevante Aspekte sollen nicht Bestandteil des CSR-Dokuments werden. Siehe Beispiele:

  • Abwicklung von Gewährleistungsansprüchen
  • Liefer- und Zahlungsbedingungen
  • Incoterms
  • Haftungsregeln
  • Lieferziele wie ppm, Liefertreue, etc.
  • Prüfkonzepte
CSR Kettenreferenzierung

CSR-Forderungen in der IATF Standardstruktur

In dieser Übersicht sind häufig beschrieben Zusatzanforderungen dargestellt. In der Praxis müssen die IATF 16949 zertifizierten Unternehmen die Zuordnung der gültigen kundenspezifischen Anforderungen zu den Unternehmensprozessen darstellen. Eine Vorlage zur Abdeckung dieser Forderung haben wir im Abschnitt IATF 16949 Abschnitt “7.5.1 Dokumentation des Qualitätsmanagementsystems” bereitgestellt. Nachfolgend sind die Abschnitte der IATF 16949 dargestellt die häufig mit kundenspezifischen Forderungen belegt sind:

Abschnitt 4

AbschnittTypische Zusatzanforderungen
4.3.2Hinweis: Kundenspezifische Forderungen müssen schriftlich bestätigt werden; Änderungen sind nur gültig, wenn sie von beiden Seiten schriftlich akzeptiert wurden.
4.4.1.2PSCR – Product Safety and Conformity Representative und Produktintegrität
Product Safety Policy
Produktintegrität

Abschnitt 5

AbschnittTypische Zusatzanforderungen
5.1.1.1Anschluss an den UN Global Compact
5.1.1.2Qualitätskosten
Fehlerkosten
5.3.1Meldung von Veränderungen bei Beauftragungen für bestimmte Bereiche:
– Geschäftsführung
PSCR
Qualitätsleitung
– Kundenbeauftragter
5.3.2Konkrete Benennung von Verantwortlichkeiten bei Korrekturmaßnahmen
Sponsor 8D Report
Eskalationsstufen

Abschnitt 6

AbschnittTypische Zusatzanforderungen
6.1.2.1VDA Band Lessons Learned
6.1.2.2AIAG/VDA FMEA Handbuch
VDA Band 4 (SWOT-Analyse)
6.1.2.3Konkretisierung der Trennung zwischen Fertigung und Lager
Informationspflicht bei drohenden Lieferschwierigkeiten
Anwendbarkeit/Kompatibilität weiterer Produktionsstätten zum Kundenwerk
Logistischer Sicherheitsbestand (Safety Stock)
6.2.1Verpflichtung zur Null-Fehler Strategie
Zielvorgaben zur Liefertreue
FMEA 7 Schritte VDA/AIAG

Abschnitt 7.1

AbschnittTypische Zusatzanforderungen
7.1.3.1Festlegung von Anforderungen in Bezug auf just-in-time (JIT) / just-in-sequence (JIS) Belieferung
LEAN Manufacturing Prinzipien
7.1.4Zertifizierung nach ISO 45001
7.1.4.15S Methode
VDA Band 19.2 (technische Sauberkeit in der Montage)
7.1.5.1.1Festlegung der Beurteilungsmethode für Messsysteme und Annahmekriterien
Nachweisführung / Aufbewahrungsdauer der Ergebnisse / Beurteilungen
VDA Band 5 Prüfprozesseignung
AIAG MSA
7.1.5.2Anforderungen an die messtechnische Rückführbarkeit auf nationale und internationale Normale
ISO 10012
7.1.5.3.2Verwendung von akkreditierten Laboren oder vom Kunden freigegebene Labore
KBA Homologationsverfahren
7.1.6Schutz des Wissens vor unbefugtem Zugriff –> ISO/IEC 27001 Zertifizierung
Implementierung eines Lessons Learned Prozesses im Unternehmen –> VDA Band Lessons Learned

Abschnitt 7.2

AbschnittTypische Zusatzanforderungen
7.2.3Zusätzliche Anforderungen an die 1st und 2nd party Auditorenausbildung
7.2.4Zusätzliche Anforderungen an die 1st und 2nd party Auditorenausbildung

Abschnitt 7.3

AbschnittTypische Zusatzanforderungen
7.3.1Bewusstsein im Umgang mit sicherheitsrelevanten Bauteilen und deren Auswirkungen
VDA Band Produktintegrität – Handlungsempfehlung für Unternehmen zu Produktsicherheit und -konformität
Produktintegrität

Abschnitt 7.4

AbschnittTypische Zusatzanforderungen
7.4

Abschnitt 7.5

AbschnittTypische Zusatzanforderungen
7.5.3.2.1Anforderungen zu Aufbewahrungsfristen von Dokumentation die über die gesetzlichen und behördlichen Forderungen hinaus gehen.
VDA Band 1 – Dokumentierte Information und Aufbewahrung

Abschnitt 8.1

AbschnittTypische Zusatzanforderungen
8.1

Abschnitt 8.2

AbschnittTypische Zusatzanforderungen
8.2.1.1Datenaustausch zwischen den Unternehmen –> VDA Band 7 Austausch von Qualitätsdaten (QDX)
Kundenportale – EDI-Übertragung – Scorecards (Lieferantenbewertung) – Reklamationsbearbeitung
8.2.3.1.2Darstellung, Definition, Identifikation und Bedeutung der besonderen Merkmale
VDA Band Besondere Merkmale
AIAG / VDA FMEA Handbuch
8.2.3.1.3Verwendung der kundenspezifischen Vorlagen zur Herstellbarkeitsbewertung
VDA Band Reifegradabsicherung für Neuteile
Formblätter vom Kunden

Abschnitt 8.3

AbschnittTypische Zusatzanforderungen
8.3.2.1Spezifische Entwicklungsvorgaben
Kundenspezifische Vorlagen und Portalanwendungen
VDA Band 3.2 Zuverlässigkeitssicherung bei Automobilherstellern und Lieferanten
Kundenspezifische Stoffverbotslisten
8.3.2.3Anwendung kundenspezifischer Bewertungsmodelle
Automotive SPICE
CMMI
8.3.3.3Vorgaben von Bewertungenfür die Risikoanalyse und Umgang mit den besonderen Merkmalen
Prozesskennzahlen
Bewertungsfaktoren in der FMEA (Bedeutung, Auftreten und Entdeckung)
Fähigkeitskennzahlen für Prozesse
8.3.4.1Reporting Entwicklungsstatus zum Kunden
VDA Band Reifegradabsicherung für Neuteile
AIAG APQP
VDA Band 2 Produktionsprozess- und Produktfreigabe (PPF)
AIAG PPAP
8.3.4.3Eindeutige Kennzeichnung von Prototypen mit Kundenlabel und Lieferung der Prototypendokumentation
Maßberichte
Prüfberichte
8.3.4.4Verwendung kundenspezifischer Standards zur Produktfreigabe
VDA Band 2 Produktrionsprozess- und Produktfreigabe (PPF)
AIAG PPAP
8.3.5.1Kundenspezifische Standards für FMEA Standards
AIAG / VDA FMEA Handbuch
8.3.6.1VDA Band 2 Produktrionsprozess- und Produktfreigabe (PPF)
AIAG PPAP
Product-Change-Notification-Process

Abschnitt 8.4

AbschnittTypische Zusatzanforderungen
8.4.2.3Festlegung von Anforderungen zur Zertifizierung von Lieferanten. Typischerweise Zertifizierung nach IATF 16949
8.4.2.3.1Verwendung kundenspezifischer Bewertungsmodelle wie z.B. Automotive SPICE
8.4.2.4Festlegung von Zielen für Lieferanten
8.4.2.4.1Form und Umfang von Qualitätsmanagement Audits bei Unterlieferanten, meistens mit Beteiligung des Kunden an Lieferantenaudits
8.4.2.5Anforderungen an die Auswahl und Entwicklung von Lieferanten ohne zertifiziertes QM-System
8.4.3Weitergabe von kundenspezifischen Forderungen in der Lieferkette

Abschnitt 8.5

AbschnittTypische Zusatzanforderungen
8.5.1.6Benachrichtigung von Kunden bzgl. Lebensdauer von Werkzeugen
Werkzeugmanagement und Fristen für Folgewerkzeuge
8.5.2.1Produktbezogene Anforderungen an die Rückverfolgbarkeit
Kavitätenkennzeichnung oder Einzelbauteil-Rückverfolgbarkeit
8.5.4.1Verpackung und Lagerhaltung in Form von Verpackungsanweisungen und gesonderte Anforderungen an die Lagerung und das Lager an sich.
8.5.6.1Anzeige- und Informationspflicht bei Prozessänderungen
Auslösematrix VDA Band 2 (PPF)
ZVEI Delta-Qualifikations-Matrix PCN für elektronische Bauteile
AIAG PPAP

Abschnitt 8.6

AbschnittTypische Zusatzanforderungen
8.6.1Freigabeverfahren
VDA Band 2 (PPF-Verfahren)
AIAG PPAP
Art und Umfang der Bemusterung
8.6.2Frequenz und Umfang der Requalifikationsprüfung
Formvorgaben (Formulare)
Auswahl und Menge der Produkte
Häufigkeit der Requalifikationsprüfung
8.6.3VDA Band 16 Dekorative Oberflächen von Anbau- und Funktionsteilen im Außen- und Innenbereich von Automobilen
8.6.4VDA Leitfaden beim Einsatz von CE-Komponenten

Abschnitt 8.7

AbschnittTypische Zusatzanforderungen
8.7.1.1Sonderfreigaben
Formularvorlagen und Kennzeichnung (Label) am Ladungsträger
8.7.1.2Sonderfreigaben
Formularvorlagen und Kennzeichnung (Label) am Ladungsträger
Kundenportal
8.7.1.3Verbot oder gesonderte Freigabe von Nacharbeiten durch den Kunden
8.7.1.4Verbot oder gesonderte Freigabe von Reparaturen durch den Kunden

Abschnitt 9.1

AbschnittTypische Zusatzanforderungen
9.1.1.2Kundenspezifische Verfahren zur statistischen Prozessregelung
VDA Band 4
SPC
Six Sigma, etc.
9.1.2.1Rekationszeiten bei Kundenreklametionen
Benchmarks
Nachhaltigkeitsbewertung

Abschnitt 9.2

AbschnittTypische Zusatzanforderungen
9.2.2.3Verwendung des VDA 6.3 Standards für Prozessaudits
9.2.2.4Verwendung des VDA 6.5 Standards für Produktaudits

Abschnitt 9.3

AbschnittTypische Zusatzanforderungen
9.3.2Zeitliche und inhaltliche Festlegungen für die Managementbewertung
Unterjährige Bewertung der Kundenkennzahlen

Abschnitt 10.1

AbschnittTypische Zusatzanforderungen
10.1

Abschnitt 10.2

AbschnittTypische Zusatzanforderungen
10.2.3Vorgaben zu den Problemlösungsmethoden und Fristen für den Prozess
VDA Band Lessons Learned
VDA Band 8D Problemlösung
VDA Band Standardisierter Reklamationsprozess
Kundenportal / Formulare
10.2.6VDA Band Schadteilanalyse Feld
10.3.1VDA Band Lessons Learned
8D Methode Problemlösung

CSR-Quick Reference Guides der OEM’s

Auf der offiziellen IATF Webseite werden regelmäßig sogenannte Quick Reference Guides veröffentlicht. In diesen Richtlinien wird die Anwendbarkeit der OEM-CSR für die belieferten Kunden dargestellt und Informationen für die Zertifizierungsgesellschaften bereitgestellt.

Folgende Informationen finden sich in den Guides:

  • Unternehmen (OEM-Kunden) evtl. auch Joint Ventures für deren Belieferung die CSR’s gelten
  • Schema des Lieferantencodes
  • Zulässigkeit von nur einem oder von mehreren Lieferantencodes für ein und denselben Lieferantenstandort
  • Notwendigkeit der Eintragung des Lieferantencodes in die IATF Datenbank bei Zertifizierungsaudits
  • Festlegung welcher Lieferantencode in die Datenbank eingetragen werden soll wenn mehr als einer existiert
  • Welche Art der Lieferantenbewertung verwendet wird, Scorecard oder eine andere
  • Ob die Lieferanten die jeweiligen OEM-CSR’s erfüllen müssen
  • Falls die OEM-CSR keine Anwendung finden, ob dann eigene CSR von dem Unternehmensteil oder Joint Venture erfüllt werden müssen
CSR

Customer Specific Requirements Training

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