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Produktionslenkungsplan

Produktionslenkungsplan – PLP

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Der Produktionslenkungsplan (Abk.: PLP) ist definiert in dem Regelwerk IATF 16949. Er ist essentieller Bestandteil der Qualitätsvorausplanung und gilt daher als Automotive Core Tool. Seinen Ursprung hat der PLP in der QS 9000, dort heisst er Control Plan, was immer wieder fälschlicherweise als Kontrollplan übersetzt wird.
im PLP werden die Prozessschritte inklusive Abfolge im Herstellprozess und die Produkt-/ Prozessmerkmale inklusive der dazugehörigen Überwachungsmethoden (Produktionslenkungsmaßnahmen) beschrieben.

Was genau die Produktionslenkungsmaßnahmen sind, ist immer wieder Gegenstand von Diskussionen in Zertifizierungsaudits. Die IATF 16949 liefert uns zur Definition leider keine Informationen. Allerdings finden sich in den VDA Bänden Besondere Merkmale und Robuster Produktionsprozess eindeutige Hinweise zur Definition. Aus diesen Bänden ergibt sich folgende Definition: In den Produktionslenkungsplan gehören alle Prüfaktivitäten, die dazu dienen Restrisiken aus nicht robusten Produkt- und Prozesskonstruktionen zu steuern. Diese Restrisiken werden durch die Qualitätswerkzeuge Design-FMEA und Prozess-FMEA ermittelt und bewertet. Als Grundlage hierzu dient also folgende Regel:

  1. Entwickle das Produkt- und den Prozess fehlerfrei
  2. Ermittle mögliche Restrisiken mit der FMEA
  3. Steuere Restrisiken mit Prüfungen im Produktionslenkungsplan
Was ist ein Produktionslenkungsplan?

Produktionslenkungsplan ist eine Definition aus dem Regelwerk IATF 16949. Darin werden die Prozessschritte inklusive Abfolge im Herstellprozess und die Produkt-/Prozessmerkmale inklusive der dazugehörigen Überwachungsmethoden beschrieben.

Produktionslenkungsplan Erstellung

Die Werkzeuge der Automobilindustrie greifen bei der Erstellung des PLP sehr stark ineinader. Die Grundlage bildet der Prozessablaufplan (PAP/PFC). Aus dieser Struktur wird der PLP unter Berücksichtigung weiterer Regelwerke und Kundenforderungen erstellt:

  • Die IATF 16949 fordert die Erstellung des PLP und definiert seinen Inhalt
  • Die FMEA liefert die notwendigen Informationen zur Erstellung
  • Die Synchronisierung mit dem Reifegradmodell beschreibt die Phase und damit die Art des PL
  • Die Vorgehensweise zur Ermittlung besonderer Merkmale beschreibt die Filter über den Produktentstehungsprozess und die Kennzeichnung der Merkmale im PLP
  • Der VDA 6.3 Band fordert die detaillierte Auditierung und Umsetzung des PLP.

Dazu kommen eventuell noch kundenspezifische Anforderungen (CSR).

Produktionslenkungsplan PLP
IATF 16949
FMEA 7 Schritte VDA/AIAG
RGA
Besondere Merkmale
VDA 6.3 Prozessaudit

Produktionslenkungsplan Arten

In Abhängigkeit der Phase des Produktentstehungsprozesses werden 3 Arten von Produktionslenkungsplänen unterschieden:

  • Prototyp:
    Für diese Phase werden im PLP die Maßprüfungen, Materialerprobungen, Leistungstests, auch von Software, die in der Prototypenphase anfallen, beschrieben. Der Prototypen-PLP ist zu erstellen, falls er vom Kunden gefordert wird.
  • Vorserie:
    Die Vorserie ist eine Phase im Produktentstehungsprozess die typischerweise nach der Prototypenphase erforderlich sein kann. Um die Produktion in dieser Phase zu lenken, werden im PLP die Maßprüfungen, Materialerprobungen, Leistungstests, auch von Software, beschrieben.
  • Serie:
    Dokumentation der Produkt- UND Prozessmerkmale zur Lenkung des Serienproduktionsprozesses, der eingesetzten Messsysteme und der in der Großserie durchzuführenden Prüfungen.

Die Erstellung erfolgt grundsätzlich auf Ebene Teilenummer. Es kann jedoch Sinn machen Bauteile die dieselben Produktionsprozesse durchlaufen zusammenzufassen und Produktionslenkungspläne für Teilefamilien zu erstellen.

Produktionslenkungsplan Inhalte

Die Mindestinhalte sind in der IATF 16949 im Anhang A folgendermaßen beschrieben:

Allgemeine Daten

  • Nummer des Produktionslenkungsplans
  • Ausgabe- und Änderungsdatum, falls vorhanden
  • Kundeninformationen (siehe Kundenanforderungen)
  • Name der Organisation Standortbezeichnung
  • Teilenummer(n)
  • Teiiebezeichnung/-beschreibung
  • Konstruktionsänderungsstand
  • anzuwendende Phase (Prototyp, Vor-Serie, Serie)
  • Hauptansprechpartner
  • Baustufe oder Arbeitsgang-Nr.
  • Prozessbezeichnung/Beschreibung der Aufgabe
  • Funktionsgruppe/verantwortiicher Bereich

Produktlenkung

  • produktbezogene besondere Merkmale
  • andere Lenkungsmerkmale (Nummer, Produkt oder Prozess)
  • Spezifikation/Toleranz

Produktionsprozesslenkung

  • Prozessparameter (einschließlich Emstellparameter und deren Toleranzen)
  • prozessbezogene besondere Merkmale
  • Maschinen, Vorrichtungen, Werkstückträger, Werkzeuge für die Produktion (einschließlich deren Kennzeichnung, soweit vorhanden)

Methoden

  • Bewertungs-, Mess-, Prüfmethode
  • Fehlersicherheit (engl.: error proofing)
  • Stichprobengröße und Häufigkeit
  • Methode der Lenkung

Reaktionsplan

  • Reaktionsplan (eingeschlossen oder referenziert)

Häufige Diskussionen tauchen auch bei Überwachungsmethoden auf, die höhere Frequenzen aufweisen, wie z.B. die Requalifikationsprüfungen und die Produktaudits. Auch diese Werkzeuge haben unter Anderem den Zweck der Produktionsprozesslenkung und gehören deshalb ebenfalls in den Produktionslenkungsplan. Siehe Abschnitt 8.5.1.1 der IATF 16949.

Hier können Sie ein Beispiel zur Darstellung eines Produktionslenkungsplans herunterladen

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